Erfreuliche Rückkehr

Nach einer vierjährigen Pause darf Celil Okers in Istanbul lebender Privatdetektiv Remzi Ünal endlich seinen vierten Fall auf Deutsch aufklären. In „Schnee am Bosporus“ deckte Remzi Ünal Drogengeschäfte an der Uni auf. In „Foul am Bosporus“ geriet er zwischen zwei Textilmanager, die jeweils ihren Fußballclub auch mit illegalen Mitteln zum Sieg führen wollten. In „Letzter Akt am Bosporus“ suchte er den Mörder einer jungen Schauspielerin in Szene-Milieu von Off-Theatern. Danach fiel der Vorhang.

Am Anfang von „Dunkle Geschäfte am Bosporus“ hat Remzi Ünal sich zurückgezogen. Er hat einfach keine Lust mehr, sich in das Leben von anderen Menschen einzumischen. Da wird er von Muazzez Güler, der Chefin einer Computerfirma, aufgesucht. Sie beauftragt ihn mit dem Eintreiben von Schulden bei Sinan Bozacioglu.

Als Ünal am Abend in ihrem Geschäft sein Geld abholen will, ist seine Auftraggeberin tot. Erwürgt mit einem Kabel. Ünal kann mit dem ihm zustehenden Geld unerkannt den Tatort verlassen.

Kurz darauf wird er zu einem Gespräch mit dem Mann der Verstorbenen, dem einflussreichen Lokalpolitiker Kadir Güler, gebeten. Er fordert Ünal auf, ihm Bozagioglu zu bringen, damit er sich an ihm für den Tod seiner Frau rächen kann. Sonst werde er Ünal der Polizei als Täter übergeben. Notgedrungen erklärt Ünal sich bereit Bozagioglu zu suchen. Ünal hofft so, das Schlimmste zu verhindern und den wirklichen Täter zu überführen.

Ex-Pilot Remzi Ünal wandelt als allein-lebender Privatdetektiv gelungen in den Spuren seiner US-amerikanischen Vorbilder. Aber Celil Oker hat ihm einige Hobbys (vor allem das Fliegen in einem Flugsimulator) und Freunde (die in „Dunkle Geschäfte am Bosporus“ nicht auftauchen) zur Seite gestellt. Und die Geschichten spielen nicht im Los Angeles des vorigen Jahrhunderts, sondern im heutigen Istanbul (obwohl der kulturelle Hintergrund in den vorherigen Remzi-Ünal-Romanen präsenter war). Doch der Hang des Privatdetektivs, sich in das Leben von anderen Menschen einzumischen, ein loses Mundwerk zu haben und sich mit Anderen zu schlagen (öfters als in den vorherigen Remzi-Ünal-Krimis) ist universell. Ebenso die Neigung des Privatdetektivs, sich auf die Seite der Schwachen zu stellen.

„Es gibt ein Zitat von Raymond Chandler, das genau beschreibt, was ich seit Jahren versuche: ‚Der Detektivroman ist eine Tragödie mit Happy End.’ Ich will gar nicht über diese Definition hinaus. (…) Also, lasst mich meinen Spaß mit dem Ende aller meiner Bücher haben, die genau so happy ausgehen, wie Chandler das gemeint hat. Und ich weiß, dass ernsthafte Leser von Detektivromanen das genauso sehen und erwarten…“ (Celil Oker)

„Dunkle Geschäfte am Bosporus“ ist ein kurzweiliger Privatdetektivkrimi, der sich hinter den US-amerikanischen Vorbildern nicht verstecken muss. Celil Oker hat es wieder einmal geschafft.

Celil Oker: Dunkle Geschäfte am Bosporus

(übersetzt von Nevfel Cumart)

Unionsverlag, 2008

256 Seiten

9,90 Euro

Originalausgabe

Son Ceset

Dogan Kitapcilik, Istanbul 2004

Die Werke von Celil Oker

Schnee am Bosporus (Ciplak Ceset, 1999)

Foul am Bosporus (Kramponlu Ceset, 1999)

Bin Lotluk Ceset, 2000

Letzter Akt am Bosporus (Rol Calan Ceset, 2001)

Dunkle Geschäfte am Bosporus (Son Ceset, 2004)

Bir Sapka, Bir Tabanca, 2005

Hinweise

Unionsverlag über Celil Oker

Alligatorpapiere: Befragung von Celil Oker (2008 )

2 Responses to Erfreuliche Rückkehr

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