Neu im Kino/Filmkritik: „Jane got a Gun“ und wartet auf den High Noon

Dass Natalie Portman mit Waffen umgehen kann, wissen wir seit „Leon – Der Profi“. Dass sie auch in einem waschechten Western eine gute Figur macht, sehen wir in „Jane got a Gun“. Portman spielt die titelgebende Jane Hammond, die mit ihrem Mann Bill (Noah Emmerich) in New Mexico in einer einsam gelegenen Holzhütte das karge bäuerliche Landleben fristet. Als ihr Mann schwer verletzt von einer längeren Reise zurückkehrt und ihr sagt, dass John Bishop auf dem Weg ist, weiß sie, dass sie bald um ihr Leben kämpfen muss.
Denn John Bishop (Ewan McGregor) ist der skrupellose Anführer einer Verbrecherbande. Vor Jahren gehörten Jane und ihr Mann zu seiner Bande. Nach einem Streit verließen sie ihn. Seitdem sucht Bishop sie. Denn niemand verlässt Bishops Bande ungefragt und ungestraft.
Den einzigen Mann, den Jane in der Einöde um Hilfe bitten kann, ist Dan Frost (Joel Edgerton), ein früherer Freund von ihr, der nichts mehr mit ihr zu tun haben will.
Dieses „High Noon“-Szenario ist für Westernfans nichts neues und Gavin O’Connor („Das Gesetz der Ehre“, „Warrior“) folgt den bekannten Regeln ohne postmoderne Brechungen. „Jane got a Gun“ ist ein klassischer, geradliniger, in neunzig Minuten erzählter B-Movie-Western mit einem überschaubarem Personal und einer Schießerei am Ende. Weil der Film vor Ort in New Mexico gedreht wurde, gibt es auch leinwandfüllende, das Auge erfreuende Landschaftsaufnahmen.
Das ist durchaus ansehbares, wenn auch, abgesehen von der starken Heldin, wenig überraschendes und erstaunlich traditionelles Genrefutter, das die Zeit mit hohem „Star Wars“-Faktor (wobei Portman und McGregor hier, wie auch in eigentlich all ihren anderen Filmen, eine wesentlich bessere Figur machen) gut die Tage bis zu Quentin Tarantinos Drei-Stunden-Schnee-Western „The Hateful Eight“ überbrückt.

Jane got a Gun - Plakat

Jane got a Gun (Jane got a Gun, USA 2015)
Regie: Gavin O’Connor
Drehbuch: Brian Duffield, Anthony Tambakis
mit Natalie Portman, Joel Edgerton, Ewan McGregor, Noah Emmerich, Boyd Holbrook, Rodrigo Santoro, Todd Stashwick
Länge: 98 Minuten
FSK: ab 12 Jahre

Hinweise
Deutsche Homepage zum Film
Moviepilot über „Jane got a Gun“
Metacritic über „Jane got a Gun“
Rotten Tomatoes über „Jane got a Gun“
Wikipedia über „Jane got a Gun“

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