Zwischen 1965 und 1975 veröffentlichten Per Wahlöö und Maj Sjöwall die zehnbändige Serie um den Polizisten Martin Beck. Die ersten Fälle waren normale Kriminalromane. Später wurden sie immer politischer und, wie es sich für eine Polizeiserie gehört, wurden die einzelnen Teammitglieder immer wichtiger.
Die Serie war und ist ein Welterfolg, deren Bedeutung für die skandinavische Kriminalliteratur gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. rororo veröffentlichte, obwohl die ursprüngliche Übersetzung immer noch im Handel war, 2008 eine Neuübersetzung, die man problemlos beim Buchhändler seines Vertrauens kaufen kann.
Es gab auch einige Verfilmungen, wie „Massenmord in San Francisco“ mit Walter Matthau.
Aber erst mit der Serie „Kommissar Beck“ entstand eine langlebige Serie. Seit fast zwanzig Jahren, teilweise mit längeren Unterbrechungen, aber immer noch mit Peter Haber als Martin Beck, Mikael Persbrandt als sein Kollege Gunvald Larsson, Ingvar Hirdvall als Becks prinzipiell immer noch namenloser Nachbar (immer noch mit Halskrause) und Rebecka Hemse als Becks Tochter Inger (wie der Nachbar eine für die Krimihandlung unbedeutende Nebenrolle), laufen die spielfilmlangen Filme bei uns im Fernsehen. In Schweden liefen einige Beck-Fälle sogar im Kino und oft erschienen sie zuerst als Direct-to-Video.
Während die Romane zunehmend politisch wurden, ist dieser Anspruch aus den Filmen zunehmend verschwunden. So sind die jetzt als „Kommissar Beck – Staffel 5: Episoden 1 – 4“ (sie liefen letztes Jahr im ZDF) erschienen Folgen gewohnt gute TV-Krimis, die die ätzende Gesellschaftskritik und -analyse der bekennenden Marxisten Maj Sjöwall und Per Wahlöö vermissen lassen.
In „Mord in Zimmer 302“ wird in einem Nobelhotel die Leiche einer Achtzehnjährigen gefunden. Sie wurde erwürgt. Das Zimmer wurde mit der Kreditkarte eines wohlhabenden Geschäftsmannes bezahlt. Er hat ein Alibi, aber sein Sohn könnte sie benutzt haben.
In „Familienbande“ wird der glücklich verheiratete Gangster Zlatko, der deshalb seine Verbrecherkarriere beenden will, in seiner Wohnung aus dem Hinterhalt erschossen. Seine Frau und sein vermögender Schwiegervater standen neben ihm. Kommissar Beck und sein Team fragen sich nicht nur, wer Zlatko ermorden wollte, sondern auch, ob er überhaupt erschossen werden sollte.
In „Die Invasion“ gibt es mehrere, aus islamischen Ländern kommende Tote und die ersten Spuren deuten auf einen geplanten Anschlag hin. Aber ist es so einfach?
In „Anatomie des Todes“ (bzw. „Krankenhausmorde“) müssen Kommissar Beck und sein Team den Tod einer todkranken Krebspatientin aufklären. Ihr Sohn glaubt, dass der behandelnde Arzt sie tötete. Kurz darauf wird der Arzt ermordet.
Ab Sonntag, den 16. Oktober, zeigt das ZDF um 22.00 Uhr die Fälle fünf bis acht der fünften Staffel. Die DVD-Veröffentlichung ist für den 4. November angekündigt.
Kommissar Beck – Staffel 5: Episoden 1 – 4 (Beck, Schweden/Deutschland 2015)
LV: Charaktere von Maj Sjowall und Per Wahlöö
mit Peter Haber (Martin Beck), Mikael Perbrandt (Gunvald Larsson), Ingvar Hirdwall (Nachbar), Rebecka Hamse (Inger Beck), Måns Nathanaelson (Oswald Bergman), Anna Asp (Jenny Bodén), Elmira Arikan (Ayda Cetin), Jonas Karlsson (Klas Fredén), Åsa Karlin (Andrea Bergström)
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DVD
edel:motion
Bild: 1,78:1 (16:9 PAL)
Ton: Deutsch, Schwedisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Bonusmaterial: –
Länge: 350 Minuten (2 DVDs)
FSK: ab 12 Jahre
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Die 5.1-Fälle
Mord in Zimmer 302 (Rum 302)
Regie: Marten Klingberg
Drehbuch: Mikael Syrén
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Familienbande (Familjen)
Regie: Marten Klingberg
Drehbuch: Marten Klingberg
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Die Invasion (Invasionen)
Regie: Stephan Apelgren
Drehbuch: Daniel Karlsson
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Anatomie des Todes (Sjukhusmorden)
Regie: Stephan Apelgren
Drehbuch: Antonia Pyk
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Hinweise
Wikipedia über „Kommissar Beck“, Maj Sjöwall, Per Wahlöö und ihre Romane