TV-Tipp für den 14. Mai: Nachtschicht: Wir sind alle keine Engel

Mai 13, 2024

ZDFneo, 20.15

Nachtschicht: Wir sind alle keine Engel (Deutschland 2014)

Regie: Lars Becker

Drehbuch: Lars Becker

Während der „Ab-in-die-Wüste-Schlussmacherwoche” eines Radiosenders macht Pizza-Bote Mufti via Radio und Moderatorin, die seine Freundin Sharronda über die Trennung informieren soll, mit ihr Schluß. Sharronda flippt aus, überfällt den Blumenladen, in dem sie arbeitete, und das krisenerprobte Team vom Kriminaldauerdienst hat eine neue arbeitsreiche Nacht vor sich.

Denn nachdem die Geiselnahme beendet ist, wird Mufti von einem maskierten Mann auf offener Straße erschossen und Sharrondas Brüder Dexter und Gordon, zwei Schläger mit Nazi-Vergangenheit, haben die Tat gesehen.

Gewohnt kurzweiliger, top besetzter „Nachtschicht“-Krimi mit absurden Situationen und viel Wortwitz. Dieses Mal, wegen des Radiosenders, der eine wichtige Rolle hat, sogar mit vielen bekannten Rocksongs.

mit Armin Rohde, Barbara Auer, Minh-Khai Phan-Thi, Christoph Letkowski, Özgür Karadeniz, Alina Levshin, Katrin Bauerfeind, Clemens Schick, Margarita Broich, Tristan Seith, Edin Hasanovic, Chiara Schoras, Hans Jochen Wagner, Kida Khodr Ramadan

Hinweise

Wikipedia über Lars Becker

Lexikon der deutschen Krimi-Autoren über Lars Becker

Lars Becker in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 13. Mai: Nordsee ist Mordsee

Mai 12, 2024

NDR, 23.15

Nordsee ist Mordsee (Deutschland 1976)

Regie: Hark Bohm

Drehbuch: Hark Bohm

Die Vierzehnjährigen Uwe Schiedrowsky (Uwe Enkelmann, heute bekannter als Uwe Bohm und am 8. April 2022 viel zu früh verstorben) und Dschingis Ulanow (Dschingis Bowakow) leben in einem Sozialen Wohnungsbau auf der Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg. Zuerst streiten sie sich. Später fahren sie auf einem selbst gebauten Schiff Richtung Nordsee.

Ein Klassiker des deutschen Films und des Jugendfilms, der damals für Kontroversen sorgte und ein Kinohit war.

Heute ist der Jugendfilm fast vergessen. Deshalb könnte die heutige Ausstrahlung für einige eine Wiederentdeckung, für andere eine Neuentdeckung sein. Für Kinder und Jugendliche, die Zielgruppe des Films, sollte er natürlich nicht um Mitternacht, sondern am Nachmittag gezeigt werden.

Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ und Fatih Akins Verfilmung verdanken diesem Film einiges.

Die Musik ist von Udo Lindenberg.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung, die auch die damalige Kontroverse um die Freigabe des Films beleuchtet.

mit Uwe Enkelmann, Dschingis Bowakow, Marquard Bohm, Herma Koehn, Katja Bowakow, Günter Lohmann, Corinna Schmidt, Ingrid Boje, Gerhard Stöhr, Rolf Becker

Hinweise

Filmportal über „Nordsee ist Mordsee“

Wikipedia über „Nordsee ist Mordsee“

Die Zeit: Hans C. Blumenberg über „Nordsee ist Mordsee“ (30. April 1976)

Meine Besprechung von Hark Bohms „Nordsee ist Mordsee“ (Deutschland 1976)

Meine Besprechung von Hark Bohms „Moritz, lieber Moritz“ (Deutschland 1978)


TV-Tipp für den 12. Mai: Collateral

Mai 11, 2024

Arte, 20.15

Collateral (Collateral, USA 2004)

Regie: Michael Mann

Drehbuch: Stuart Beattie

Max ist ein nett-harmloser Los-Angeles-Taxifahrer, der von einem eigenen Unternehmen träumt, aber seit zwölf Jahren sein Leben als Angestellter fristet. Da steigt Vincent ein und bietet ihm 600 Dollar, wenn er ihn in den kommenden Stunden zu fünf Freunden fährt. Nach dem ersten Stopp, weiß Max, dass Vincent ein Autragkiller ist und er ihn zu den nächsten Opfern bringen soll.

„Collateral“ ist ein kleiner, ökonomisch erzählter Neo-Noir-Thriller über das tödliche Aufeinandertreffen zweier Charaktere ihrer vollkommen gegensätzlichen Lebensauffassungen; ist ein grandios besetzter Schauspielerfilm; ist eine Liebeserklärung an das nächtliche Los Angeles und wahrscheinlich der beste Film von Michael Mann.

Mit Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith, Mark Ruffalo, Peter Berg (Regisseur von “Operation: Kingdom” und „Hancock“), Bruce McGill, Javier Bardem, Jason Statham (Miniauftritt auf dem Flughafen)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Collateral“

Wikipedia über „Collateral“ (deutsch, englisch)

IndieLondon: Interview mit Michael Mann

Sight & Sound: Interview mit Michael Mann

The Dialogue: Stuart Beattie: Tricks of the Trade (Teil eines Interview)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont (12. September 2000) (und bereits teilweise von Michael Mann, Stand: 10. Juli 2003 – Änderung des Handlungsortes von New York nach Los Angeles)

Drehbuch „Collateral“ von Stuart Beattie, bearbeitet von Frank Darabont und Michael Mann  (24. August 2003)

Meine Besprechung der von Michael Mann erfundenen Krimiserie “Vega$ – Staffel 1″ (Vega$, USA 1978/1979)

Meine Besprechung von Michael Manns “Blackhat” (Blackhat, USA 2014)

Michael Mann in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 11. Mai: Super 8

Mai 10, 2024

ZDFneo, 20.15

Super 8 (Super 8, USA 2011)

Regie: J. J. Abrams

Drehbuch: J. J. Abrams

Ohio, 1979: Als eine filmverrückte Gruppe Jugendlicher nachts auf einer Bahnstation eine Filmszene für ihren Zombiefilm drehen wollen, beobachten sie ein Zugunglück. Am nächsten Tag besetzt das Militär die Stadt.

Spannender Science-Fiction-Film, der durchaus als zeitgemäßes Update von „E. T.“ gesehen werden kann.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Kyle Chandler, Elle Fanning, Joel Courtney, Gabriel Basso, Noah Emmerich, Ron Eldard, Riley Griffiths, Ryan Lee, Zach Mills

Wiederholung: Sonntag, 12. Mai, 00.50 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Super 8“

Wikipedia über „Super 8“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von J. J. Abrams’ “Super 8” (Super 8, USA 2011)

Meine Besprechung von J. J. Abrams‘ „Star Trek into Darkness“ (Star Trek into Darkness, USA 2013)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ (Star Wars: The Force awakens, USA 2015)

Meine Besprechung von J. J. Abrams „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ (Star Wars: The Rise of Skywalker, USA 2019)


Neu im Kino/Filmkritik: Über Oskar Roehlers Mediensatire „Bad Director“

Mai 10, 2024

Gregor Samsa ist Ende fünfzig und ein dauerfrustrierter, Drogen konsumierender und Sex kaufender Regisseur. Beim Empfang des Deutschen Filmpreises steht er trinkend und lästernd in einer Ecke. Am nächsten Tag stolpert er über das Set für seinen neuen Film. In den Stunden vor dem Beginn der Dreharbeiten will jeder vom Team irgendetwas von ihm. Er muss über Socken und Hintergrundfarben diskutieren und die Marotten seiner Hauptdarsteller ertragen. Dabei möchte er nur seine Ruhe haben und ununterbrochen über Gott, die Welt und das Filmbusiness ablästern.

Bad Director“ ist der neue Film von Oskar Roehler und es ist ein typischer Roehler-Film. Denn es ist kein Film, den man sich gleichgültig ansieht. Es ist ein Film, den man liebt oder hasst. Und ob man ihn liebt oder hasst, weiß man schon nach den erste Minuten.

Roehler lässt in seinem neuesten Film keine Provokation, Peinlichkeit und Geschmacklosigkeit aus. „Bad Director“ ist ein bewusst schlechter Film, der das in jeder Szene zeigt. „Bad Director“ ist außerdem ein äußerst selbstironisches Werk, bei dem jeder darüber rätseln kann, wieviel Roehler in Samsa steckt. Schließlich beutete Roehler in der Vergangenheit seine Leben für seine Filme aus und gab das auch immer offen zu.

Oliver Masucci spielt in seinem dritten Roehler-Film diesen Gregor Samsa, gewohnt überzeugend und als Roehler-Lookalike kaum erkennbar unter der Maske, als satirisch übersteigertes Abbild des verachtenswerten Alten Weißen Mannes, der zwischen Selbstzweifel, Selbstmitleid, (Selbst)hass und Größenwahn schwankt, dabei ungefiltert seine Gedanken in endlosen Ergüssen hinausposaunt. Für ihn sind alle andere Menschen Idioten.

Roehler inszenierte sein Porträt des titelgebenden schlechten Regisseurs als bewusst schlechten, primitiven und tabulosen Film. Eine Geschichte hat „Bad Director“ nicht. Es ist ein über zweistündiger Rant voller peinlicher Fremdschäm-Momente, die normalerweise mit einer starren Kamera und wenigen Schnitten aufgenommen wurden. Niemand kommt unbeschadet aus dem Film heraus. Weder der Regisseur, noch die Schauspieler des fiktiven Films (die beim Erarbeiten oder Diskutieren mit Samsa über ihre Figuren wunderschön peinliche Szenen haben) oder der Produzent des Films oder die Prostituierten, die Samsa regelmäßig besucht und von denen er eine zu seiner Muse auserwählt. Nur die mehr oder weniger stumm in der Kulisse herumstehenden Menschen, die hinter der Kamera an Samsas Film mitwirken, kommen besser weg.

Bad Director“ ist, basierend auf Roehlers Buch „Selbstverfickung“, ein hemmungsloser Rundumschlag, bei dem alles und jeder gnadenlos durch den Kakao gezogen wird. Besonders schlecht kommt dabei „Bad Director“ Samsa weg. Schon in der ersten Minute etabliert und demontiert Roehler Samsa gründlich als lächerlichen Helden, der keinerlei Mitleid verdient.

Insofern ist „Bad Director“, eine köstliche, vor Selbstironie strotzende Mediensatire, die mit 131 Minuten, wie jeder Rant, zu lang geraten ist.

Bad Director (Deuschland 2023)

Regie: Oskar Roehler

Drehbuch: Oskar Roehler

LV: Oskar Roehler: Selbstverfickung, 2017

mit Oliver Masucci, Bella Dayne, Anne Ratte-Polle, Elie Kaempfen, Götz Otto, Jürgen Tröster, Anton Rattinger, Norbert Ghafouri, Samuel Finzi

Länge: 131 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Homepage zum Film

Filmportal über „Bad Director“

Moviepilot über „Bad Director“

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „Tod den Hippies – Es lebe der Punk!“ (Deutschland 2015)

Meine Besprechung von Oskar Roehlers „HERRliche Zeiten“ (Deutschland 2018)


TV-Tipp für den 10. Mai: „Planet der Affen“ – Meilenstein der Science-Fiction

Mai 9, 2024

Arte, 21.40

Planet der Affen“ – Meilenstein der Science-Fiction (Frankreich 2023)

Regie: Antoine Coursat

Brandneue, knapp einstündige Doku über den ersten „Planet der Affen“-Film, die weiteren Filme und, selbstverständlich, den Roman, mit dem alles begann.

Antoine Coursats Doku ist die passende Ergänzung zu dem seit Dienstag im Kino laufendem „Planet der Affen“-Film „New Kingdom“, der die Geschichte gelungen weitererzählt.

P. S.: Schade, dass Arte nicht vorher oder nachher den erste „Planet der Affen“-Film zeigt.

Hinweise

Arte über die Doku

Wikipedia über das „Planet der Affen“-Franchise (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Pierre Boulles „Planet der Affen“ (La Planète des Singes, 1963)

Meine Besprechung von Greg Keyes‘ „Planet der Affen – Revolution: Feuersturm“ (Dawn of the Planet of the Apes: Firestorm, 2014)

Meine Besprechung von Matt Reeves‘ „Planet der Affen: Revolution“ (Dawn of the Planet of the Apes, USA 2014)

Meine Besprechung von Matt Reeves‘ „Planet der Affen: Survival“ (War for the Planet of the Apes, USA 2017)

Meine Besprechung von Wes Balls „Planet der Affen: New Kingdom“ (Kingdom of the Planet of the Apes, USA 2024)


Neu im Kino/Filmkritik: „Robot Dreams“ benötigen keine Worte

Mai 9, 2024

In den achtziger Jahren lebt er in Manhattan in einem kleinen Apartment. Er liebt Filme und Musik. Er scheint ein netter Kerl zu sein. Aber er lebt allein. Seine Abende verbringt er vor dem Fernseher. Und, oh, er ist ein Hund.

In dem von Sara Varon in ihrem Comic „Robot Dreams“ gezeichneten New York ist das keine große Sache. In Pablo Bergers auf dem Comic basierendem Animationsfilm „Robot Dreams“ auch nicht. Es ist eine anthropomorphe Welt, in der Tiere mit menschlichem Verhalten, Problemen und Sorgen in einer auf den ersten Blick erkennbaren Großstadt leben und die Leiden, Sorgen und Sehnsüchte von Menschen haben.

Um etwas gegen seine Einsamkeit zu tun, bestellt Hund sich eines Tages einen Roboter. Wenige Tage später erhält er ein großes Paket und eine Bauanleitung. Er baut Robo, ein rührend altmodischer Blechroboter, der direkt aus einem Fünfziger-Jahre-Science-Fiction-Film stammen könnte, in seiner Wohnung zusammen. Über den Sommer erkunden sie gemeinsam die Stadt. Endlich hat Hund seinen Freund fürs Leben, mit dem er alles teilen kann, gefunden. Dieses neue Leben endet abrupt, als er seinen Freund am Badestrand von Coney Island zurücklassen muss und der Strand wenige Stunden später wegen des Saisonendes abgeschlossen wird.

In den kommenden Monaten versucht Hund seinen nach einem fröhlichem Bad im Meer verrosteten und deshalb bewegungslos am Strand liegenden Freund Robo aus seiner misslichen Lage zu befreien. Gleichzeitig lernt Hund neue Freunde kennen. Und auch Robo erlebt am Strand einiges.

Pablo Bergers neuer Film ist ein wunderschöner Animationsfilm für die ganze Familie, der ganz ohne Dialoge auskommt. Denn wahre Freundschaft benötigt keine Worte. Die Welt, das New York der achtziger Jahre, wird detailfreudig zum Leben erweckt. Die in der Großstadt lebenden, ähem, Wesen sind mit wenigen Strichen individuell gezeichnet. Nebenbei werden Anspielungen auf andere Filme eingebaut. Und die kluge Musikauswahl kommentiert das Geschehen.

Während Kinder sich wahrscheinlich über Robo, Hund und die anderen menschenähnlichen Tiere freuen, werden ältere Semester über den Wert von Freundschaft, die erste Liebe, Vergänglichkeit und die Akzeptanz von Verlusten nachdenken.

Robot Dreams“ ist ein lebensbejahender, bittersüßer, humorvoller und sehr kluger Animationsfilm über große Themen für Menschen jeden Alters.

Zu den früheren Werken des Spaniers Pablo Berger gehört „Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß“.

Robot Dreams (Robot Dreams, Spanien/Frankreich 2023)

Regie: Pablo Berger

Drehbuch: Pablo Berger

LV: Sara Varon: Robot Dreams, 2007 (Robo und Hund)

Länge: 102 Minuten

FSK: ab 0 Jahre

Hinweise

Moviepilot über „Robot Dreams“

Metacritic über „Robot Dreams“

Rotten Tomatoes über „Robot Dreams“

Wikipedia über „Robot Dreams“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 9. Mai: The Town – Stadt ohne Gnade

Mai 8, 2024

Tele 5, 20.15

The Town – Stadt ohne Gnade (The Town, USA 2010)

Regie: Ben Affleck

Drehbuch: Ben Affleck, Peter Craig, Aaron Stockard

LV: Chuck Hogan: Prince of Thieves, 2004 (Endspiel)

Bankräuber Doug MacRay überfällt mit drei Freunden eine Bank und verliebt sich anschließend in die Filialleiterin, die sie auf der Flucht als Geisel mitgenommen hatten. Jetzt will er aussteigen. Davor muss er allerdings noch seinen letzten Coup durchführen.

Nach der tollen Dennis-Lehane-Verfilmung „Gone Baby Gone“ blieb Ben Affleck in seiner zweiten Regiearbeit dem Genre und Boston treu. „The Town“ ist gutes altmodisches Erzählkino, bei dem die Story, die Charaktere und ihr Umfeld im Vordergrund stehen. In seinen wenigen Actionszenen und in der Struktur erinnert „The Town“ teilweise an Michael Manns „Heat“ – und das ist durchaus anerkennend gemeint. Ein feiner Gangsterfilm.

Da ist es auch egal, dass die Zahl der Banküberfälle in Boston viel geringer ist, als im Film behauptet wird und dass das Viertel Charlestown in den vergangenen Jahrzehnten gentrifiziert wurde. Jetzt sitzen da ganz andere Räuber.

Chuck Hogan erhielt für seinen Roman „Endspiel“, der Vorlage für „The Town“, den Hammett-Preis und auch Stephen King (ein passionierter Blurber) war begeistert.

mit Ben Affleck, Rebecca Hall, Jon Hamm, Jeremy Renner, Pete Postlethwaite, Chris Cooper

Wiederholung: Freitag, 10. Mai, 00.30 Uhr (Taggenau! – Und um die Uhrzeit sollte in jedem Fall die ungekürzte Kinoversion gezeigt werden)

Hinweise

Metacritic über “The Town”

Rotten Tomatoes über “The Town”

Wikipedia über “The Town” (deutsch, englisch)

The Boston Magazine: Interview mit Chuck Hogan (24. August 2010)

The Boston Magazine: Interview mit Chuck Hogan (15. September 2010)

The Boston Phoenix: Eugenia Williamson trifft Chuck Hogan (15. September 2010)

The Boston Globe: Billy Baker über das heutige Charlestown (18. September 2010)

Meine Besprechung von Ben Afflecks Dennis-Lehane-Verfilmung “Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel” (Gone Baby Gone, USA 2007)

Meine Besprechung von Ben Afflecks “Argo” (Argo, USA 2012)

Meine Besprechung von Ben Afflecks Dennis-Lehane-Verfilmung „Live by Night“ (Live by Night, USA 2016)

Meine Besprechung von Ben Afflecks „Air – Der große Wurf“ (Air, USA 2023)

Meine Besprechung von Guilermo del Toro/Chuck Hogans „Die Schatten – Die Blackwood-Aufzeichnungen 1“ (The Hollow Ones, 2020)


Neu im Kino/Filmkritik: „Planet der Affen: New Kingdom“, neue Affen, neue Menschen, neue (?) Konflikte

Mai 8, 2024

Mit einem beherzten Sprung in die Zukunft führt „Maze Runner“-Regisseur Wes Ball die Geschichte vom „Planet der Affen“ fort. Sein Science-Fiction-Western spielt nicht unmittelbar nach den Ereignissen von „Planet der Affen: Survival“ oder einige Jahre danach, sondern viele Jahrzehnte, möglicherweise sogar mehrere Jahrhunderte später. Caesar, der Protagonist der vorherigen Trilogie, ist für die Affen eine Legende geworden. Wenn sich auf ihn, sein Leben und seine Philosophie berufen, hat das, weil die Affenkultur eine mündliche Kultur ist, primär anekdotische Relevanz. Caesars Denken ist nur aus immer wieder erzählten und veränderten Erählungen bekannt. Jeder, der will, kann man mit seinem Namen sein eigenes Machtstreben ummänteln und besser durchsetzen.

Im Mittelpunkt der neuen Geschichte, für die man keinen der vorherigen Filme gesehen haben muss, steht Noa. Er steht kurz vor einer für alle Mitglieder des Eagle Clans in dem Alter wichtigen Mutprobe. Sein Stamm lebt friedlich und in Harmonie mit der Natur. Diese Harmonie wird durch das Auftauchen von Proximus Caesar und seiner wilden Horde gestört. Proximus Caesar sieht sich als Nachfolger von Caesar. Sie zerstören Noas Dorf, brennen es nieder und bringen etliche Mitglieder seines Stammes um. Die anderen entführen sie.

Noa, der die Schlacht durch einen Zufall überlebt, macht sich auf die Suche nach seiner Familie, Freunden und Stammesgenossen. Er will sie retten. Auf seiner Reise trifft er den weisen älteren Affen Raka und die Menschenfrau Nova, die, zum Erstaunen der beiden Affen, sprechen kann.

Denn das ist die ebenso einfache wie geniale Prämisse von Pierre Boulle für seinen kurzen, 1963 in Frankreich erschienenen Roman „La planète des singes“ (Der Planet der Affen). In der von ihm erfundenen Welt dreht er einfach die Verhältnsisse um: die Affen sind intelligent und herrschen über den Planeten, die Menschen werden gejagt, versklavt und wie Nutztiere gehalten. Aus Boulles Satire wurde 1968 ein Hollywood-Film. Vom Roman wurde die Grundidee übernommen, eine actionhaltige Geschichte über einen Raumfahrer, der auf einem fremden Planeten strandet, und eine Schlusspointe erfunden, die der Schlusspointe des Romans nicht nachsteht. Am Filmende muss George Taylor (Charlton Heston) entsetzt feststellen, dass er auf der Erde gelandet ist. Der Film war ein Hit. Bis 1973 folgten vier schlechtere Spielfilme. Es gab zwei kurzlebige TV-Serien. 2001 erzählte Tim Burton die aus dem ersten Film vertraute Geschichte noch einmal. Nicht besonders erfolgreich. 2011 startete Rupert Wyatt eine neue „Planet der Affen“-Trilogie, die erzählt, wie es zur Herrschaft der Affen kam.

Und jetzt erzählt Wes Ball die Geschichte weiter als epischen SF-Western, in dem die Affen die friedlich und im Einklang mit der Natur lebenden Ureinwohner sind und ein Kundschafter, in diesem Fall in der Gestalt einer jungen Menschenfrau, in ihr Gebiet eindringt. Es ist ‚Pocahontas‘ ohne die Liebesgeschichte und aus einer anderen Perspektive. Bei der Suche nach seinen Eltern erlebt Noa viele Abenteuer, die Ball immer jugendfrei inszeniert. Entsprechend harmlos sind die Bilder, die er von dem Kriegsgebiet zeigt, durch das Noa mit seinen Gefährten reist. Das ist „Little Big Man“, „Das Wiegenlied vom Totschlag“, „Apocalypse Now“ oder ein Italo-Western in seiner in jeder Beziehung jugendfreien Version. Balls „New Kingdom“ ist gänzlich unironischer, unzynischer und politikfreier Blockbuster, der in jeder Beziehung ganz altmodisch seine Geschichte erzählt. Diese ist nicht frei von Logiklöchern und in Grundzügen vertraut aus älteren Filmen, in denen meist junge Männer sich auf eine gefährliche Reise begeben. Ball erzählt eine in sich stimmige Geschichte mit einige Plot-Twists und guten CGI-Effekten. Das ist gut gemachtes Blockbuster-Kino.

Ball erzählt, das muss auch gesagt werden, in „New Kingdom“ neben der Hauptgeschichte vieles, was erst in den nächsten beiden Filmen der Trilogie wichtig wird. Trotzdem ist der Film mit 146 Minuten zu lang geraten. Neben der Bewunderung für die CGI-Effekte und das Eintauchen in den Landschaften, die sich die Natur seit dem Beginn der Herrschaft der Affen zurück eroberte, bleibt genug Zeit, über verschiedene größere und kleinere, wichtigere und unwichtigere Unstimmigkeiten nachzudenken. Zum Beispiel warum die von Menschen vor vielen Jahren, möglicherweise Jahrhunderten, gebauten, edel verfallenen und fotogen überwucherten Gebäude und Straßen noch so gut aussehen, warum seit Ewigkeiten keine Menschen gesehen wurden (jaja, es wird etwas von Respekt vor bestimmten Grenzen erzählt), warum die Menschen vor langer, langer Zeit eine riesige, bestens gesicherte Garage in den Fels direkt ans Meer mit nur einem Ausgang direkt an den Strand bauten (jaja, im Lauf der Jahrhunderte kann sich der Verlauf der Küste geändert haben, aber auch dann hat das Gebäude ein unpraktisches, aber immerhin fotogenes Design) undsoweiter. Was in der Garage, die Proximus Caesar unbedingt öffnen will, ist, wird im Finale gezeigt. Aber warum Noa sich in dem Kampf um den Inhalt der Garage engagiert, bleibt dann doch eher nebulös.

Diese und andere Fragen sollten dann in den nächsten beiden „Planet der Affen“-Filmen beantwortet werden. Wes Ball arbeitet bereits daran. Und wir sind gespannt auf das Ergebnis.

Planet der Affen: New Kingdom (Kingdom of the Planet of the Apes, USA 2024)

Regie: Wes Ball

Drehbuch: Josh Friedman (basierend auf von Rick Jaffa und Amanda Silver erfundenen Figuren)

LV (naja, irgendwie, aber eher nicht): Pierre Boulle: La planète des singes, 1963 (Planet der Affen)

mit Owen Teague, Freya Allan, Kevin Durand, Peter Macon, William H. Macy

Länge: 146 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Englische Homepage zum Film

Moviepilot über „Planet der Affen: New Kingdom“

Metacritic über „Planet der Affen: New Kingdom“

Rotten Tomatoes über „Planet der Affen: New Kingdom“

Wikipedia über „Planet der Affen: New Kingdom“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Pierre Boulles „Planet der Affen“ (La Planète des Singes, 1963)

Meine Besprechung von Greg Keyes‘ „Planet der Affen – Revolution: Feuersturm“ (Dawn of the Planet of the Apes: Firestorm, 2014)

Meine Besprechung von Matt Reeves‘ „Planet der Affen: Revolution“ (Dawn of the Planet of the Apes, USA 2014)

Meine Besprechung von Matt Reeves‘ „Planet der Affen: Survival“ (War for the Planet of the Apes, USA 2017)

Meine Besprechung von Wes Balls „Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ (Maze Runner: The Death Cure, USA 2018)


TV-Tipp für den 8. Mai: Flight

Mai 7, 2024

Kabel 1, 20.15

Flight (Flight, USA 2012)

Regie: Robert Zemeckis

Drehbuch: John Gatins

Pilot Whip Whitaker rettet mit einem waghalsigen Manöver die Passagiere seiner Linienmaschine. Er wird als Held gefeiert. Aber bei der Untersuchung des Unglücks könnte auch herauskommen, dass Whip alkoholisiert flog.

„Flight“ ist in erster Linie ein etwas zu lang geratenes, gut gespieltes, konventionelles Alkoholikerdrama, das mit einer spektakulären Bruchlandung garniert wird.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Denzel Washington, Don Cheadle, Kelly Reilly, John Goodman, Bruce Greenwood, Melissa Leo, Brian Geraghty, Tamara Tunie, James Badge Dale

Wiederholung: Freitag, 9. Mai, ß3.45 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Metacritic über „Flight“

Rotten Tomatoes über „Flight“

Wikipedia über „Flight“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Robert Zemeckis “Flight” (Flight, USA 2012)

Meine Besprechung von Robert Zemeckis „The Walk“ (The Walk, USA 2015)

Meine Besprechung von Robert Zemeckis „Allied – Vertraute Fremde“ (Allied, USA 2016)

Meine Besprechung von Robert Zemeckis „Willkommen in Marwen“ (Welcome to Marwen, USA 2018)

Meine Besprechung von Robert Zemeckis Roald-Dahl-Verfilmung „Hexen hexen“ (The Witches, USA 2020)


TV-Tipp für den 7. Mai: The Truman Show

Mai 6, 2024

ZDFneo, 21.45

Die Truman Show (The Truman Show, USA 1998)

Regie: Peter Weir

Drehbuch: Andrew Niccol

Als „Die Truman-Show“ im Kino lief, war es Science-Fiction. Aber das war auch, bevor es die TV-Show „Big Brother“ gab und danach erschien „Die Truman Show“ nicht mehr soo abwegig. Denn der titelgebende Truman Burbank wird ständig von Kameras überwacht. Sein Leben ist eine Reality Show mit einem Millionenpublikum. Dummerweise hat Truman davon keine Ahnung. Als eines Tages ein Scheinwerfer vom Himmel fällt, beginnt der Dreißigjährige Fragen zu stellen.

Die grandiose Mediensatire gewann unter anderem einen Hugo.

„ein modernes Märchen mit existentieller Tiefenschärfe (…) ein Filmereignis“ (Fischer Film Almanach 1999)

Die Musik ist von Philip Glass.

mit Jim Carrey, Laura Linney, Noah Emmerich, Natascha McElhone, Peter Krause, Paul Giamatti

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Die Truman Show“

Wikipedia über „Die Truman Show“ (deutsch, englisch)

Drehbuch “The Truman Show” von Andrew Niccol

Meine Besprechung von Andrew Niccols “Seelen” (The Host, USA 2013)

Meine Besprechung der “Peter Weir Collection” (mit “Die Autos, die Paris auffrassen”, “Picknick am Valentinstag”, “Die letzte Flut” und “Wenn der Klempner kommt”)


TV-Tipp für den 6. Mai: Ich beichte

Mai 5, 2024

Der älteste Film des Tages (der Zweitälteste ist Paul Verhoevens „Robocop“ von 1987)

Arte, 20.15

Ich beichte (I confess, USA 1953)

Regie: Alfred Hitchcock

Drehbuch: George Tabori, William Archibald

LV: Paul Anthelme: Nos deux consciences, 1902 (Theaterstück)

In Québec bringt ein deutscher Einwanderer einen Anwalt, der ihn bei einem Einbruch überrascht, um. Danach gesteht er dem katholischen Geistlichen Michael Logan die Tat. Als die Polizei Logan verdächtigt, der Mörder zu sein, steht Logan vor der Frage, ob er sich an das Beichtgeheimnis gebunden fühlt.

Hitchcocks Thriller kam bei der Premiere nicht gut an. Inzwischen beurteilen Kritiker den Film wesentlich positiver. Trotzdem gehört „Ich beichte“ zu Hitchcocks unbekannteren Filmen.

Danach dranbleiben: Arte zeigt, als TV-Premieren, um 21.45 Uhr „France“ und um 23.55 Uhr „Familie Petrow hat Grippe“ (der im Kino als „Petrov’s Flu – Petrow hat Fieber“ lief).

Mit Montgomery Clift, Anne Baxter, Karl Malden, Roger Dann, O. E. Hasse

Auch bekannt als „Zum Schweigen verurteilt“

Wiederholung: Dienstag, 7. Mai, 16.10 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Ich beichte“

Wikipedia über „Ich beichte“ (deutsch, englisch) und Alfred Hitchcock (deutsch, englisch)

Senses of Cinema (Ken Mogg) über Alfred Hitchcock

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock präsentiert – Teil 2“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 1“

Meine Besprechung von „Alfred Hitchcock zeigt – Teil 2″

Meine Besprechung von Alfred Hitchcocks “Mr. und Mrs. Smith” (Mr. and Mrs. Smith, USA 1941)

Meine Besprechung von Thilo Wydras “Alfred Hitchcock” (2010)

Meine Besprechung von Robert V. Galluzzos “Psycho Legacy” (The Psycho Legacy, USA 2010 – eine sehenswerte Doku über die “Psycho”-Filme mit Anthony Perkins, mit vielen Stunden informativem Bonusmaterial)

Meine Besprechung von Stephen Rebellos “Hitchcock und die Geschichte von ‘Psycho’” (Alfred Hitchcock and the Making of ‘Psycho’, 1990)

Meine Besprechung von Sacha Gervasis Biopic “Hitchcock” (Hitchcock, USA 2012)

Meine Besprechung von Henry Keazors (Hrsg.) “Hitchcock und die Künste” (2013)

Alfred Hitchcock in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 5. Mai: Once upon a Time in…Hollywood

Mai 4, 2024

Pro 7, 23.00

Once upon a Time in…Hollywood (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)

Regie: Quentin Tarantino

Drehbuch: Quentin Tarantino

Roman zum Film: Quentin Tarantino: Once upon a Time in Hollywood, 2021 (Es war einmal in Hollywood)

Quentin Tarantions 9. Film. Einige richtige Story hat „Once upon a Time in…Hollywood“ nicht. Eigentlich geht es nur um ein entspanntes Abhängen mit TV-Schauspieler Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und seinem Stuntman Cliff Booth (Brad Pitt), die glorios in ihrem Selbstmitleid ertrinken. Daltons großer Hit, die TV-Westernserie „Bounty Law“, ist schon einige Jahre her, die neuen Rollen sind klein und schlecht und der Vorschlag seines Agenten, in einem Italowestern mitzuspielen, begeistert ih nicht. Das alles spielt 1969 in Hollywood an zwei Tagen im Februar und in einer Nacht im August 1969.

„Once upon a Time in…Hollywood“ ist übervoll mit Anspielungen auf die Hollywood-Geschichte und die damalige Zeit, prächtig ausgestattetet, top besetzt und gespielt, sehr unterhaltsam, aber auch problematisch.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung (mit weiteren Clips und der Cannes-Pressekonferenz).

mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Emile Hirsch, Margaret Qualley, Timothy Olyphant, Dakota Fanning, Bruce Dern, Mike Moh, Damian Lewis, Al Pacino, Rafal Zawierucha, Damon Herriman, Lena Dunham, Rumer Willis, Clu Gulager, Kurt Russell, Zoë Bell, Michael Madsen, James Remar

Wiederholung: Montag, 6. Mai, 02.25 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Moviepilot über „Once upon a Time in…Hollywood“

Metacritic über „Once upon a Time in…Hollywood“

Rotten Tomatoes über „Once upon a Time in…Hollywood“

Wikipedia über „Once upon a Time in…Hollywood“ (deutsch, englisch)

History vs. Hollywood erklärt einige Anspielungen

The Quentin Tarantino Archives (Fanseite)

Everthing Tarantino (dito)

Q-Tarantino.de (noch eine Fanseite)

Meine Besprechung von Georg Seeßlens „Quentin Tarantino gegen die Nazis – Alles über ‘Inglourious Basterds’“ (Kleine Schriften zum Film: 1, 2009)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Django Unchained“ (Django Unchained, USA 2012)

Kriminalakte über Quentin Tarantino und „Django Unchained“ (Bilder,Pressekonferenz und Comic)

Meine Bespechung von Quentin Tarantinos „The Hateful 8“ (The Hateful Eight, USA 2015)

Meine Besprechung von Quentin Tarantinos „Once upon a Time in…Hollywood“ (Once upon a Time in…Hollywood, USA 2019)

 Quentin Tarantino in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 4. Mai: Der Schneider von Panama

Mai 3, 2024

ZDFneo, 20.15

Der Schneider von Panama (The Tailor of Panama, USA/Irland/Großbritannien 2001)

Regie: John Boorman

Drehbuch: John le Carré, John Boorman, Andrew Davis

LV: John le Carré: The Tailor of Panama, 1996 (Der Schneider von Panama)

Für den britischen Geheimagenten Osnard ist Panama die Endstation, bis er den Nobelschneider Pendel kennen lernt und von ihm – gegen Geld – brisante Regierungsgeheimnisse (die vollkommen erfunden sind) anvertraut bekommt.

Köstliche und sehr britische Demontage der Spionagewelt. Mit Sicherheit viel näher an der Realität, als die Bond-Abenteuer. Brosnan zieht hier als Geheimagent sein Image durch den Kakao.

Danach zeigt ZDFneo zwei weitere Thriller mit Pierce Brosnan: um 22.00 Uhr „No Escape – Renn um dein Leben“ (USA/Thailand 2015) und um 23.35 Uhr „Jagd durch London“ (Survivor, USA 2015).

Mit Pierce Brosnan, Geoffrey Rush, Jamie Lee Curtis, Harold Pinter, Brendan Gleeson, Martin Ferrero, Mark Margolis, Dylan Baker, Daniel Radcliffe

Wiederholung: Sonntag, 5. Mai, 01.00 Uhr (Taggenau!)

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Der Schneider von Panama“

Wikipedia über „Der Schneider von Panama“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von John Boormans „Zardoz“ (Zardoz, USA 1973 – Kult mit Sean Connery)

Homepage von John le Carré

seine Romane

Meine Besprechung von John le Carrés „Schatten von gestern“ (Call for the Dead, 1961)

Meine Besprechung von John le Carrés „Ein Mord erster Klasse“ (A Murder of Quality, 1962)

Meine Besprechung von John le Carrés „Geheime Melodie“ (The Mission Song, 2006)

Meine Besprechung von John le Carrés “Marionetten (A most wanted man, 2008)

Meine Besprechung von John le Carrés “Verräter wie wir” (Our kind of traitor, 2010)

Meine Besprechung von John le Carrés “Empfindliche Wahrheit” (A delicate truth, 2013)

Meine Besprechung von John le Carrés „Das Vermächtnis der Spione“ (A Legacy of Spies, 2017)

Meine Besprechung von John le Carrés „Federball“ (Agent running in the Field, 2019)

Meine Besprechung von John le Carrés „Silverview“ (Silverview, 2021)

neuere le-Carré-Verfilmungen

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “Bube, Dame, König, Spion” (Tinker, Tailor, Soldier, Spy, Großbritannien/Frankreich/Deutschland 2011)

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung “A most wanted man” (A most wanted man, Deutschland/Großbritannien 2014) und der DVD

Meine Besprechung der John-le-Carré-Verfilmung „Verräter wie wir“ (Our Kind of Traitor, Großbritannien 2016)

Meine Besprechung der ersten beiden Episoden von Susanne Biers „The Night Manager“ (The Night Manager, Großbritannien/USA 2016) und der gesamten Miniserie

Mein Nachruf auf John le Carré

John le Carré in der Kriminalakte


TV-Tipp für den 3. Mai: Der Passfälscher

Mai 2, 2024

Arte, 20.15

Der Passfälscher (Deutschland/Luxemburg 2022)

Regie: Maggie Peren

Drehbuch: Maggie Peren

LV: Cioma Schönhaus: Der Passfälscher, 2004

TV-Premiere von Maggie Perens sehenswertes Drama „Der Passfälscher“ über den jungen Juden Cioma Schönhaus, der sich 1942 in Berlin ins pulsierende Großstadtleben stürzt, nach dem Motto „wenn mich alle sehen, kann ich kein von den Nazis verfolgter Jude sein“ und der gleichzeitig zahlreiche Pässe für andere Juden, die aus Deutschland flüchten wollen, fälscht.

Einige kennen Cioma Schönhaus vielleicht schon aus Claus Räfles Dokudrama „Die Unsichtbaren – Wir wollen leben“ (Deutschland 2017).

mit Louis Hofmann, Luna Wedler, Jonathan Berlin, Nina Gummich, André Jung, Marc Limpach

Hinweise

Filmportal über „Der Passfälscher“

Rotten Tomatoes über „Der Passfälscher“

Wikipedia über „Der Passfälscher“


TV-Tipp für den 2. Mai: Running Scared – Renn oder stirb

Mai 1, 2024

Tele 5, 22.55

Running Scared (Running Scared, USA 2006)

Regie: Wayne Kramer

Drehbuch: Wayne Kramer

New Jersey: Mafiosi Perello beauftragt Joey, den Revolver, mit dem er einen Undercover-Polizisten erschossen hat, zu entsorgen. Joey versteckt den Revolver im heimischen Keller. Ein Nachbarjunge entdeckt den Revolver, erschießt seinen brutalen Stiefvater und, weil jetzt verschiedene Gangstergruppen und die Polizei die Waffe wollen, hat Joey plötzlich eine ganze Menge Probleme, die er in einer Nacht lösen muss.

Düster-grotesker, blut- und bleihaltiger, zynischer Thriller, den man, weil alles mit allem zusammenhängt und alle irgendwie miteinander verbandelt sind, besser nicht zu genau auf Logik und Wahrscheinlichkeit überprüfen sollte.

Wayne Kramer scheint seine letzten Filme nach dem Prinzip der größtmöglichen Distanz geschrieben zu haben. Anders ist nicht zu erklären, warum er nach dem Las-Vegas-Märchen für Erwachsene „The Cooler“ und der knalligen Thriller-Groteske „Running Scared“ das ernste Episodendrama „Crossing Over“ über illegale Einwanderer in die USA inszenierte. 2013 folgte dann sein bislang letzter Film „Gangster Chronicles“ (Pawn Shop Chronicles), der wohl als Grindhouse-Version von „Pulp Fiction“ beschrieben werden kann. Laut IMDb befindet sich sein nächster Film, der Cop-Thriller „Blue before Blood“, in der Vorproduktion.

mit Paul Walker, Cameron Bright, Vera Farmiga, Chazz Palminteri, Johnny Messner, Karel Roden

Wiederholung: Freitag, 3. Mai, 23.45 Uhr

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Running Scared“

Wikipedia über „Running Scared“ (deutsch, englisch)

 


Neu im Kino/Filmkritik: „Knock Knock Knock“, wer klopft an meine Wand?

Mai 1, 2024

Mitten in der Nacht hört der achtjährige Peter ein Klopfen. Seine Eltern versuchen ihn zu beruhigen. Sie lebten in einem alten Haus, in dem es in der Nacht Geräusche gebe.

In der nächsten Nacht hört Peter wieder ein Klopfen und eine Stimme, die behauptet, seine ältere Schwester zu sein.

Und mehr will ich nicht über Samuel Bodins „Knock Knock Knock“ verraten. Denn die Geschichte entwickelt sich schnell anders als erwartet.

Ich kann aber verraten, dass die in der Woche vor Halloween in der US-Kleinstadt Holdenfield spielende Geschichte ein sich auf, je nach Zählung, drei bis vier Personen konzentrierendes Stück ist. Die meiste Leinwandzeit haben Peter und seine Eltern. Nachdem sie ein von ihm gezeichnetes düsteres Bild gesehen hat, versucht die Aushilfslehrerin Peter zu helfen. Und dann ist da noch das in der Wand lebende Monster, das behauptet, Peters Schwester zu sein.

Die Geschichte spielt vor allem in dem Haus, in dem Peter mit seinen Eltern lebt. Von außen sieht es wie ein normales älteres Einfamilienhaus aus. Innen ist es dann viel größer mit Räumen, die es in diesem Haus so eigentlich nicht geben kann. Diese überdimensionierten Räume tragen zur unheimlichen Atmosphäre bei.

Den Rest erledigen die etwas übertrieben spielenden Schauspieler, klug kombinierte Einstellungen (Werft einen Blick auf das Plakat.) und die praktischen Effekte, die in der Dunkelheit kaum zu erkennen sind. Das gilt auch für das eigentlich nie zu sehende Monster.

Die Geschichte selbst verströmt einen leichten, aber wohltuenden Jack-Ketchum-Vibe. Aber anstatt diesen Teil der Geschichte konsequent weiter zu verfolgen, bedient die Filmgeschichte lieber bekannte Horrortopoi von unheimlichen Dingen, die in dunklen Gebäuden passieren. Entsprechend konventionell ist der Weg zum Finale, bei dem das Monster allen Menschen, die zu dem Zeitpunkt in dem Haus sind, in Todesangst versetzt und tötet. Das Ende ist konsequent düster und hoffnungsloser als man es aus anderen Horrorfilmen kennt.

Trotzdem ist „Knock Knock Knock“ ein Horrorfilm, der mit einem konsequenteren Drehbuch ein viel besserer Horrorfilm hätte werden können.

Als Talentprobe ist Samuel Bodins erster Kinofilm durchaus gelungen. In der Vergangenheit drehte er mehrere Kurzfilme und Episoden für TV- und Streaming-Serien, wie die TV-Serie „T. A. N. K.“ und die Netflix-Serie „Marianne“.

Knock Knock Knock (Cobweb, USA 2023)

Regie: Samuel Bodin

Drehbuch: Chris Thomas Devlin

mit Lizzy Caplan, Antony Starr, Cleopatra Coleman, Woody Norman, Luke Busey

Länge: 89 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „Knock Knock Knock“

Metacritic über „Knock Knock Knock“

Rotten Tomatoes über „Knock Knock Knock“

Wikipedia über „Knock Knock Knock“ (deutsch, englisch)


TV-Tipp für den 1. Mai: Drive my Car

April 30, 2024

Arte, 22.00

Drive my Car (Doraibu mai kā, Japan 2021)

Regie: Ryusuke Hamaguchi

Drehbuch: Ryusuke Hamaguchi, Oe Takamasa

LV: Haruki Murakami: Drive my Car, 2014 (Erzählung, enthalten in „Von Männern, die keine Frauen haben“)

Der verwitwete Regisseur Yusuke Kafuku soll in Hiroshima für ein Festival Anton Tschechows Theaterstück „Onkel Wanja“ inszenieren. Eine Bedingung der Organisatoren ist, dass er sich während seines Engagements von einem Chauffeur jeden Tag vom Hotel zum Theater und zurück fahren lässt. Hamaguchi zeigt, wie Kafuku und seine Fahrerin Misaki Watari sich auf den langen täglichen Autofahrten langsam näher kommen und wie die Proben zu Kafukus Tschechow-Neuinterpretation verlaufen.

TV-Premiere. Sehr ruhiges, sich langsam über drei Stunden entwickelndes Drama, das in Cannes den Drehbuchpreis und später den Oscar als bester internationaler Film erhielt.

Mehr in meiner ausführlichen Besprechung.

mit Hidetoshi Nishijima, Toko Miura, Masaki Okada, Reika Kirishima, Park Yurim, Jin Daeyeon

Hinweise

Homepage zum Film

Moviepilot über „Drive my Car“

Metacritic über „Drive my Car“

Rotten Tomatoes über „Drive my Car

Wikipedia über „Drive my Car“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von Ryūsuke Hamaguchis „Das Glücksrad“ (Guzen to Sozo, Japan 2021)

Meine Besprechung von Ryusuke Hamaguchis „Drive my Car“ (Doraibu mai kā, Japan 2021)

Meine Besprechung von Ryusuke Hamaguchis „Evil does not exist“ (Aku wa sonzai shinai, Japan 2023)


Neu im Kino/Filmkritik: „The Fall Guy“, jetzt in der Kinoversion

April 30, 2024

Kommen wir zur nächsten TV-Serie, die zu einem Spielfilm verwurstet wird und mit viel Werbetamtam im Kino anläuft. Im Werbesprech heißt das dann „Neuinterpretation“ oder „zeitgemäßes Update“. Das Rezept besteht normalerweise aus einer neuen Story, die mit der Serie eher weniger als mehr zu tun hat, einigen Reminiszenzen an die Originalserie, die die mit der Serie verbundenen wohligen Erinnerungen der Menschen, die sie damals im TV gesehen haben triggern, einem Cameoauftritt der damaligen Stars am Filmende und der irrwitzigen Hoffnung der Macher auf den Start eines erfolgreichen Kino-Franchises. Das gelang, in den letzten Jahren, nur bei „The Equalizer“. „Starsky & Hutch“, „Miami Vice“, „Das A-Team“, „Baywatch“, „ChiPs“, „Codename U.N.C.L.E.“ und „Drei Engel für Charlie“ kamen und gingen.

Und jetzt ist „The Fall Guy“ an der Reihe. Bei uns lief die TV-Serie über den Stuntman und Kopfgeldjäger Colt Seavers als „Ein Colt für alle Fälle“. Produziert wurde die 113 Serienepisoden von 1981 bis 1986. Bei der Serie gefielen die Stunts, der Blick hinter die Kulissen von Hollywood (immerhin arbeitete Colt Seavers in jeder Folge auch als Stuntman auf einem Filmset) und die Auftritte der Gaststars. In den Geschichten jagten Colt Seavers und seine Freunde dann als Kopfgeldjäger flüchtige Verbrecher. Es gab etwas Humor und noch mehr Action.

Oder, in den Worten von Martin Compart in dem Standardwerk „Crime TV – Lexikon der Krimi-Serien“ (2000): „Aus hirnrissigen Drehbüchern, abgehalfterten Altstars (darunter immerhin Richard Burton) als Gästen und jeder Menge kaputter Autos bestand das Erfolgsrezept, das besonders Kinder begeisterte.“ Diese Kinder – die Serie lief in Deutschland im Vorabendprogramm – sind heute vierzig Jahre älter und können jetzt mit ihren Kindern ins Kino gehen und sich über Explosionen, Faustkämpfe, zerdepperte Autos, einige Wortgefechte und ein hirnrissiges Drehbuch freuen.

David Leitch, ein ehemaliger Stuntman, der mit „John Wick“ erfolgreich die Seiten wechselte und zuletzt „Bullet Train“ furios inszenierte, erzählt in „The Fall Guy“ so etwas wie die Vorgeschichte zur TV-Serie, ohne die Vorgeschichte zu sein. Im Film arbeitet Colt Seavers noch nicht als Kopfgeldjäger und wir erfahren auch nicht, wie er einer wird; – wobei es für diesen Job auch keinen elaborierten Grund geben muss. Es ist halt ein Job, den er macht, um Geld zu verdienen. Und für die Serie war es eine gute Prämisse, um ihn unzählige Abenteuer an verschiedenen Orten erleben zu lassen.

Im Film wird die Geschichte des Stuntmans Colt Seavers (Ryan Gosling) erzählt, der sich bei einem Set-Unfall schwer verletzt. Achtzehn Monate später wird er von der damaligen Produzentin angerufen. Er soll unbedingt nach Australien kommen und als Stuntman bei einem Film mithelfen, der anscheinend eine familientaugliche Mischung aus „Mad Max“ und „Firefly“ ist. Halt ein Science-Fiction-Film, in dem Aliens und Menschen sich am Strand kloppen, mit Autos rumfahren und ständig irgendetwas explodiert. Gedreht wird der Science-Fiction-Film „Metalstorm“ von Jody Moreno (Emily Blunt), seiner damaligen Freundin, die damals als Kamerafrau arbeitete und jetzt ihren ersten Film dreht.

Kurz nachdem er am Set angekommen ist, erfährt er von Gail Meyer (Hannah Waddingham), der Produzentin des Films, dass Tom Ryder (Aaron Taylor-Johnson), der Star des Films, spurlos verschwunden ist. Sie bittet Colt, der Ryders Stuntdouble war, den verschwundenen Star zu suchen und innerhalb weniger Stunden, bevor die Presse und die anderen Produzenten davon erfahren, zu finden.

Er beginnt ihn zu suchen und gerät in ein Komplott, das sogar für eine Episode einer TV-Serie eine dünne Suppe wäre. Gleichzeitig kabbeln sich Colt und Jody, die sich seit Colts Unfall nicht mehr gesehen haben und die immer noch ineinander verliebt sind. Und Colt hat, als ob die Liebesgeschichte nicht schon genug Ablenkung vom Krimiplot wäre, noch genug Zeit für zeitaufwändige Filmstunts.

Nach „John Wick“ (wo David Leitch die ungenannte Co-Regie führte), „Atomic Blonde“, Deadpool 2“ und „Bullet Train“ ist der garantiert jugendfreie „The Fall Guy“ eine ziemliche Enttäuschung. Anstatt dem Hauptplot – der Suche nach dem verschwundenem Filmstar – zu folgen, verzettelt der Film sich in Nebengeschichten, Episoden, Episödchen und ziemlich altbackene Insider-Gags über egomanische Stars und skrupellose Produzenten. Das alles ist nie so witzig, wie es gerne wäre.

Es gibt nur wenige Actionszenen, die immer erstaunlich lieblos und fahrig wirken. Öfters sehen sie sogar wie im Studio gedrehte und mit schlechten CGI-Effekten aufgepeppte Szenen aus. Im Abspann werden dann Aufnahmen von den Dreharbeiten gezeigt, die zeigen, dass viele der Actionszenen vor Ort gedreht wurde. Aber an dem ersten desaströsen Eindruck aus dem Film ändert sich nichts mehr. Außerdem hatte Leitch es bei seinen vorherigen Filmen nicht nötig, solche Bilder von den Dreharbeiten zu zeigen. Die Bilder im Film zeigten schon, dass vor Ort gedreht wurde.

Zwischen den wenig beeindruckenden Actionszenen und dem noch weniger vorhandenem Krimiplot nehmen die endlos langen Kabbeleien zwischen Ryan Gosling und Emily Blunt so viel Zeit in Anspruch, dass „The Fall Guy“ über weite Strecken eine ziemlich nervige RomCom ist. Gosling und Blunt verstehen sich zwar gut vor der Kamera, aber ihre sich schnell wiederholenden Streitereien ziehen sich viel zu lang hin.

Am Ende ist „The Fall Guy“ ein Film, der aus den umfangreichen Resten einer RomCom-Improvisation, einem 80er Jahre B-Science-Fiction-Actionkracher, einer läppischen Actionkomödie und einer Synopse für einen banalen TV-Krimi zusammengeklebt und mit einem Retro-Soundtrack garniert wurde.

Das hat mich nie begeistert und über weite Strecken sogar gelangweilt.

Vielleicht hätten die Macher einfach beim Serienkonzept bleiben sollen. Dann hätten sie erzählt, wie ein Stuntman, der als Kopfgeldjäger arbeitet, einen flüchtigen Verbrecher jagt und die Story mit reichlich Action und Anspielungen auf Hollywood garniert. Hätte eine schöne Actionkomödie werden können.

P. S.: Es gibt eine Abspannszene.

The Fall Guy (The Fall Guy, USA 2024)

Regie: David Leitch

Drehbuch: Drew Pearce (nach der TV-Serie von Glen A. Larson)

mit Ryan Gosling, Emily Blunt, Aaron Taylor-Johnson, Hannah Waddingham, Teresa Palmer, Stephanie Hsu, Winston Duke, Lee Majors (Cameo am erwartbaren Ort)

Länge: 127 Minuten

FSK: ab 12 Jahre

Hinweise

Deutsche Homepage zum Film

Moviepilot über „The Fall Guy“

Metacritic über „The Fall Guy“

Rotten Tomatoes über „The Fall Guy“

Wikipedia über „The Fall Guy“ (deutsch, englisch)

Meine Besprechung von David Leitchs „Atomic Blonde“ (Atomic Blonde, USA 2017)

Meine Besprehung von David Leitchs „Deadpool 2“ (Deadpool 2, USA 2018)

Meine Besprechung von David Leitchs „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ (Fast & Furious presents: Hobbs & Shaw, USA 2019)

Meine Besprechung von David Leitchs „Bullet Train“ (Bullet Train, USA 2022)


TV-Tipp für den 30. April: Cold in July

April 29, 2024

Tele 5, 22.25

Cold in July (Cold in July, USA/Frankreich 2014)

Regie: Jim Mickle

Drehbuch: Jim Mickle, Nick Damici

LV: Joe R. Lansdale: Cold in July, 1989 (Kalt brennt die Sonne über Texas, Die Kälte im Juli)

Osttexas, 1989: Mitten in der Nacht überrascht und erschießt der glücklich verheiratete Vater Richard Dane einen Einbrecher. Kurz darauf möchte Ben Russell, der Vater des erschossenen Einbrechers, seinen Sohn rächen. Als die Polizei Russell auf die Bahngleise legt, rettet Dane ihn vor dem sicheren Tod. Und das ist noch nicht die letzte überraschende Wendung.

Eine gelungene Lansdale-Verfilmung mit lakonischen Dialogen, lakonischen Schauspielern und ordentlichen Portionen Suspense und Gewalt. Düsterer Thriller

mit Michael C. Hall, Don Johnson, Sam Shepard, Vanessa Shaw, Nick Damici, Wyatt Russell

Wiederholung: Donnerstag, 2. Mai, 01.45 Uhr (Taggenau!)

Die verdammt lesenswerte Vorlage (und in dieser Ausgabe mit Nachworten von Joe R. Lansdale und Jim Mickle, der in dem Moment die Postproduktion von „Cold in July“ machte)

Joe R. Lansdale: Die Kälte im Juli

(übersetzt von Teja Schwaner)

Heyne, 2015

272 Seiten

9,99 Euro

Deutsche Erstausgabe

Kalt brennt die Sonne über Texas

(übersetzt von Kim Schwaner)

rororo, 1997

Originalausgabe

Cold in July

Bantam Books,1989

Hinweise

Rotten Tomatoes über „Cold in July“

Wikipedia über „Cold in July“ (deutsch, englisch)

Homepage von Joe R. Lansdale

Stuttgarter Zeitung: Thomas Klingenmaier hat Joe R. Lansdale getroffen (25. März 2013)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Rumble Tumble“ (Rumble Tumble, 1998 )

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales “Der Gott der Klinge” (The God of the Razor, 2007)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales “Der Teufelskeiler” (The Boar, 1998)

Meine Besprechung  von Joe R. Lansdales „Akt der Liebe“ (Act of Love, 1981)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Die Wälder am Fluss“ (The Bottoms, 2000)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales “Kahlschlag” (Sunset and Sawdust, 2004)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales “Gauklersommer” (Leather Maiden, 2008)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales “Ein feiner dunkler Riss” (A fine dark Line, 2003)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Dunkle Gewässer“ (Edge of Dark Water, 2012)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Straße der Toten“ (Deadman’s Road, 2010)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Machos und Moneten“ (Captains Outrageous, 2001)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Wilder Winter“ (Savage Season, 1990)

Mein Interview mit Joe R. Lansdale zu „Das Dickicht“ (The Thicket, 2013)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Mucho Mojo“ (ursprünglich „Texas Blues“) (Mucho Mojo, 1994)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Bissige Biester! (Rusty Puppy, 2017)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Hap & Leonard – Die Storys“ (Hap and Leonard, 2016)

Meine Besprechung von Joe R. Lansdales „Moon Lake“ (Moon Lake, 2021)